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Operation Schwarzarbeit

Operation Schwarzarbeit

Reportage über den Einsatz in der Schattenwirtschaft

„Schwarzarbeit“ sagt der Volksmund und meint damit die Einnahmen, die dem Staat vorenthalten werden: Sozialabgaben und Steuern. Es geht um eine gigantische Summe. 370 Milliarden Euro, 16 Prozent des Bruttoinlandsprodukts soll nach Berechnungen von Wirtschaftswissenschaftlern in Deutschland schwarz erarbeitet werden. Operation Schwarzarbeit ist eine Reportage über eine Eingreiftruppe, die in einer Boom-Branche zum Einsatz kommt - in der Schattenwirtschaft.

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Mit der Anfang des Jahres gegründeten FKS – „Finanzkontrolle Schwarzarbeit“, einer Spezialeinheit des Zolls, schlägt der Staat jetzt zurück. Die Truppe, die dem Bundesfinanzminister untersteht, soll noch in 2004 bundes weit auf 7000 Mann aufgestockt werden. Legitimiert wird der Einsatz der Kontrolleure durch das neue Gesetz zur illegalen Beschäftigung.
Für den NDR waren die Reporter Jens Fintelmann und Thomas Seekamp mit Beamten vom Hauptzollamt Kiel in ganz Schleswig-Holstein unterwegs. Die Jagd auf Schwarzarbeiter beginnt oft mit einem anonymen Anruf:

Auf einem Pferdehof sollen mehrere Osteuropäer Geld verdienen – schwarz, ohne Arbeitserlaubnis. 30 Zöllner stürmen das Gestüt. Gerade will ein junger Mann ein Pferd satteln. „Ich mache hier nur Urlaub“, sagt er. „Aus dem Alter für Urlaub auf dem Bauerhof sind Sie nun wirklich raus“, provoziert Zolloberinspektor Reiner. Und dann ist der Beweis für die Schwarzarbeit wasserdicht: Zollkollegin Uta hat im Portemonnaie des Pferdepflegers Überweisungsbelege gefunden. Regelmäßig wurde Lohn nach Polen überwiesen – am deutschen Finanzamt vorbei.

Im Einsatz nennen sich die Zöllner nur beim Vornamen, das schützt vor Rache. An diesem Tag haben sie noch eine Hühnerfarm überrascht, Arbeiter auf einer Baustelle und eine Putzkolonne auf einer Fähre. Die Ausreden, die Fahnder zu hören bekommen, sind immer die gleichen: „Habe gerade angefangen, bekomme kein Geld, mache nur ein Praktikum.“
Morgen werden fünf litauischen Näherinnen vernommen. Die Chancen, die jungen Frauen und ihren Arbeitgeber der Schwarzarbeit zu überführen, stehen nicht schlecht. Minutiös haben die Näherin Arbeitstunden und Löhne im Kalender festgehalten. Eine Arbeitserlaubnis haben sie nicht. Selbst am Wochenende sind die Fahnder von der Finanzkontrolle Schwarzarbeit aktiv, denn dann werden in sogenannter Nachbarschaftshilfe ganze Neubaugebiete hochgezogen.

Operation Schwarzarbeit – eine Reportage über eine Eingreiftruppe, die in einer Boom-Branche zum Einsatz kommt - in der Schattenwirtschaft.

Buch und Regie: Thomas Seekamp, Jens Fintelmann
Kamera: Martin Göbel, Florian Melzer
Ton: Mathias Weitze, Lars Hörberg
Schnitt: Doreen Buchholz
Mischung: Pierre Brand
Sprecher: Till Hagen
Produzenten: Jens Fintelmann, Thomas Seekamp
Produktionsleitung: Eva-Maria Wittke (NDR), Hubert Marady
Redaktion: Margarete Runte-Plewnia

30 Min. NDR 2004

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