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Reportage Wladi du musst wieder schwimmen

Wladi, du musst wieder schwimmen!

Reportage über die Rettungsaktion für einen gestrandeten Binnenschiffer, der mit seinem Frachter zehn lange Monate auf dem Trockenen saß.

„Der Steinhaufen da, das muss die Hafeneinfahrt von Schnackenburg sein“, dachte sich Kapitän Rosik. Schon krachte und knatschte es gewaltig: Frachtschiff BM 5247 war gestrandet, am Elbufer bei Schnackenburg in Niedersachsen. Auf einer überfluteten Wiese 20 Meter vor dem Hafen. Danach war Stille. Der Wasserstand der Elbe fiel und fiel. Kapitän Wlodzimierz Rosik aus Polen saß auf dem Trockenenen – für zehn lange Monate.

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Seit seinem Missgeschick hat der sympathische Binnenschiffer keinen Zloty mehr verdient. Der Zuschauer leidet mit dem 57-jährigen Familienvater und erlebt seinen Bordalltag an Land. Kaffeekochen, Abwaschen, Staubwischen und Lesen: Odysseus. Griechische Sagen für die Moral und gegen die Langeweile.

Das Schiff ist hoffnungslos unterversichert. Eine kommerzielle Bergungsfirma kann Wlodzimierz Rosik sich nicht leisten. „Schicksal“, sagt der Kapitän, den man im Film niemals klagen hört. Zum Glück hat der Pechvogel auch einen echten Freund gefunden in Schnackenburg. Fährmann Ingo Schulz kann Wlodi, wie der Käptn hier längst genannt wird, von seinem Heimweh erzählen. Auf Ingos kleiner Fähre tuckern die beiden von Ufer zu Ufer, und der Gestrandete spürt mal wieder, wie das ist, mit Wasser unterm Kiel.

Ab und zu klopft jemand bei Wlodi an den rostigen Schiffsrumpf und er bekommt Besuch. Leute aus Nah und fern haben von seinem Unglück gehört und wollen helfen, bringen mal ein paar Teebeutel oder kommen einfach nur auf einen Schnack vorbei - über Polen, Wirtschaftslage und die Welt. Aber wenn im Radio, auf Langwelle, die Schlager aus der Heimat knistern, sehnt Wladi sich nach Hause.

Dann taucht nach Monaten ein Mann vom Technischen Hilfswerk auf: Hans-Hermann Mietz. Ein Kerl wie ein Baum, der Rettung verspricht und einen Bergepanzer. Als der tatsächlich anrückt, ist das ganze Dorf auf den Beinen, um Wladi zu unterstützen mit Kaffee, Kuchen und Spenden. Geht das Wasser wieder zurück? Ist das Schiff beschädigt? Die Rettung ist nah, aber es bleibt spannend. Und das von Arbeitslosigkeit gebeutelte Schnackenburg wird langsam nachdenklich: Was wird nur ohne Wlodi sein?
Eine liebevoll skurille deutsch-polnische Geschichte, angesiedelt im ehemaligen Niemandsland zwischen Ost und West, bei der die Elbe Regie geführt hat.

Buch und Regie: Thomas Seekamp, Jens Fintelmann
Kamera: Martin Göbel, Florian Melzer
Ton: Marc-Oliver Klünder, Phillipp Mettelmann
Schnitt: Ulf Albert
Mischung: Pierre Brand
Sprecher: Till Hagen
Produzenten: Jens Fintelmann, Thomas Seekamp
Produktionsleitung: Eva-Maria Wittke (NDR), Hubert Marady
Redaktion: Margarete Runte-Plewnia

30Min. NDR 2004

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